Rückenschwimmer im Lebendfutter
1. Oktober 2006, 23:09
Manchmal kann man in einer gekauften Packung
Lebendfutter auch seltsame käferähnliche Tiere
beobachten. Sie paddeln mit weit ausholenden
Ruderschlägen durch den Beutel und unterscheiden sich in
Aussehen und Form deutlich von Wasserflöhen oder
Mückenlarven.
Es könnte sich dann um einen Vertreter der Wasserwanzen
handeln. Im Beispiel wird die Ruderwanze Sigara sp.
(vielleicht Sigara striata) in einigen Bildern vorgestellt.
Landläufig bezeichnet man diese Wanzen auch als
Rückenschwimmer. Namensgebend ist die Eigenart, sich auf dem
Rücken ‘liegend’ fortzubewegen. Ihr Vorkommen ist in
Europa in fast allen Typen stehender Gewässern
häufig.
Die flugfähigen Wasserinsekten können bei verschlechternden
Bedingungen ihr Biotop verlassen und neue Lebensräume
erschließen. Sie atmen Luft von der Wasseroberfläche, die
durch Stigmen am Hinterende aufgenommen und von den Tracheen
in Luftkanäle auf der Bauchseite eingelagert wird. Die
Luftkanäle sind von wasserabstoßenden Haaren umgeben und
erzeugen den Auftrieb, der zum Verhalten des Rückenschwimmens
führt. Wenn man die Insekten mit einer Lupe beobachtet, fallen
die glitzernden Luftstränge deutlich auf.
Rückenschwimmer leben räuberisch von kleinen Wasserlebewesen – nicht umsonst findet man sie oft in Packungen mit lebenden
Wasserflöhen. Sie können theoretisch auch Jungfischen
gefährlich werden – tatsächlich wird das im Tropenaquarium
kaum vorkommen. Wenn du den Rückenschwimmer nicht verfüttern
oder gar töten möchtest, gib ihn in eine kleine Schale
mit Wasser, die du ins Freie stellst – irgendwann fliegt er
davon.
Die folgenden Bilder wurden mit Himmelsmikroskopie (ich
erwähnte diese Methode bereits, die Suchfunktion liefert
weitere Ergebnisse) aufgenommen.
Es hat sich herausgestellt, dass Härchen und Borsten mit
dieser Methode mit Himmel als Hintergrund nicht befriedigend
dargestellt werden können – es fehlt der Kontrast.
Besser hat sich das Fotografieren vor dunklerem Hintergrund
bewährt. Die Bilder mit grünem Hintergrund wurden vor
sonnbeschienenem Rasen aufgenommen, die Methode:
Hohlschliff-Objektträger, Deckglas, Digitalkamera – bleibt
dabei dieselbe. Trotzdem ist die Methode im Freien, wenn man
keinen Blitz verwenden und brauchbare Ergebnisse
erhalten möchte, an Sonnenschein gebunden.
Überhaupt ist indirektes Sonnenlicht bei der ‘Himikroskopie’ für die
Ausleuchtung feiner Objektteile wichtig – erst die Reflektion
in den Borsten und Härchen macht diese auch gut sichtbar. Fotografien
vor blauem Himmel ohne ‘Sonne von hinten’ ergeben wenig brauchbare
Ergebnisse.
Kopf des Rückenschwimmers. Beachtlich: die kräftigen
Beißwerkzeuge und großen Facettaugen, mit denen das Insekt das
Geschehen über und unter sich gleichzeitig erfassen kann.
Rückenansicht mit den Flügeldecken.
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Am Hinterende die Stigmen, mit denen die Luft aufgenommen
wird, gut erkennbar. Die Borsten an den kräftigen Beinen
verhelfen dem Insekt auch unter Wasser zu erstaunlicher
Schnelligkeit.
Die feinen Härchen und Börstchen werden erst vor dunklem
Hintergrund sichtbar. Im Beispiel wurde der Rückenschwimmer
von unserer Terrasse aus mit dem grünen Rasen als Bildhintergrund fotografiert.
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Ansicht von unten. Die seitlich am Körper
liegenden Luftkanäle sind als weißliche Säume
erkennbar.
Kommentar
Schwarze Mückenlarven näher betrachtet Wasserfloh himiskopisch* fotografiert
Ich finde Rückenschwimmer interissant ein paar leute egeln sich vor ihnen aber ich nicht. Ich habe scho n viele angelangt mich hat noch nie ein Rückenschwimmer gestochen obwohl ich ein bisschen angst vor bem Stachel habe ,fürchte ich mich nicht.
— Marina Frank 2. Juli 2008, 14:15 #