Spirogyra - die Schraubenalge
18. Mai 2006, 23:52
Bei einem Spaziergang Ostern 2006 entlang der Enns in
Ernsthofen/Niederösterreich musste ich auch einen Blick in den
‘Pumpengraben’ werden. Dieser kleine Entwässerungsgraben mit
einer Länge von ca. einem Kilometer wird extensiv zur
Fischzucht verwendet und entwässert die darüberliegenden
Felder und das Umspannwerk Ernsthofen. Durch
landwirtschaftliche Düngung ist der Nitratgehalt in diesem
interessanten Biotop entsprechend hoch, und es gedeihen massig
Algen, die in dunkel- und hellgrünen Watten am Boden haften
oder an der Wasseroberfläche treiben. An Fischen konnten
eingesetzte Regenbogenforellen und kleine Flussbarsche
beobachtet werden, in meiner Jugendzeit waren auch Karpfen
enthalten.
Doch zurück zu den Algen – zu Beginn der ‘Algensaison’ war ich
auf die Auswertung der Probe gespannt. Die beobachteten
Algen stellten sich als Schraubenalgen
(Grünalgen) aus der Gattung Spirogyra heraus.
Diese Grünalge fand sich dort in einer hellgrünen und einer
dunkelgrünen Form:
Bilder 1-4: Zum Vergrößern auf die einzelnen Bilder klicken:
Zwei verschiedene Arten Schraubenalgen aus der Gattung
Spirogyra.Neben einer zierlich ‘verschraubten’, weitgehend
transparenten Form mit wenigen Chloroblasten liess sich an
derselben Fundstelle auch eine Schraubenalge mit engen Windungen
ausmachen. Auch in der Dicke der Fäden gab es Unterschiede – die
dunkelgrüne Art erwies sich um fast 50 % dicker! Im Aquarium konnte ich noch keine Schraubenalgen feststellen – Ursache dafür dürften die hohen Wassertemperaturen und die Tatsache, dass man seinen Aquariumbewohnern eine derart eutrophe Umgebung wie beim beobachteten Vorkommen im Entwässerungsgraben kaum zumuten möchte.
Charakteristisch für Schraubenalgen (Abteilung: Chlorophyta; Familie: Zygnemataceae) ist die Art der Vermehrung – zwei Algenfäden legen sich aneinander und bilden Brücken, die sogenannten Joche, aus. Über diese Verbindung erfolgt der Austausch von Genmaterial in Form von Zoogameten und die Bildung einer Zygospore, aus der eine neu entstehende Alge ‘keimt’. Dieser Vorgang nennt sich Konjugation – der Jochbildung verdanken diese Algen auch ihren Populärnamen ‘Jochalgen’.
Bild: Schraubenalge Spirogyra sp. Die hellblaue Färbung der Zellwände ergibt sich durch Lichtbrechung im Linsensystem des Mikroskopes und Fotoapparates.
Eine andere Grünalgenart, deren Bestimmung mir noch nicht gelungen ist, zeigt charakteristisch einseitig eine Zusammenballung der grünen Zellbestandteile:
Hallo Bernd,
Es gibt keine Familie Chlorophyta und keine Gattung Zygnemataceae. Korrigier bitte diesen Textteil.
Die unterste Alge könnte eine Plättchenalge sein.
gruß jo
— eumel6 8. Februar 2008, 17:32 #
hallo bernd, hallo jo
ich vermiss euch
euer klaus
— Klaus 28. Oktober 2008, 19:17 #
Hallo jo,
Wenn du mir sagst, welchen Bernd du meinst, lass ich ihn schön grüßen.
Nicht traurig sein, Klaus. Einen Bernd gibt’s hier ohnehin nicht, das wäre schon einer weniger zum Vermissen. Fehlvermisst, sozusagen.
Grüße,
Jürgen
— J. Haberstroh 29. Oktober 2008, 13:03 #